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eine Reise durch die Zeit

Mit 12 Teilnehmern fuhren wir mit der S-Bahn am 24.09.2011 bei herrlichstem Sonnenschein nach Wuppertal zum Uhrenmuseum.

 

Dort wurden wir von Frau Melanie George herzlich begrüßt und durch das Museum geführt.

Als erstes teilte Frau George uns mit, wann und wie die Geschichte dieses Museums ihren Anfang nahm.

Als Krönung seines Uhrensammler-Hobbys eröffnete Georg Abeler 1958 das Wuppertaler Uhrenmuseum, das sich im Laufe der Zeit zu einer der universellsten Sammlungen der Welt entwickelt hat, die je zum Thema Uhren und Zeitmessung zusammengetragen worden sind.

Frau George schilderte zunächst in anschaulichen Worten, wie es dazu kam.

Man schreibt den 24. März 1955. In einem überfüllten Saal auf dem Hohenzollernring in Köln wird die Uhrensammlung des verstorbenen Rechtsanwalts Dr. Antoine Feill versteigert. Es ist gegen 11.30 Uhr. Der Auktionator lässt einen zierlichen Hammer auf sein Pult fallen. "DM 420.- zum dritten Mal" ruft er in den Saal und schlägt damit die soeben ausgerufene Wanduhr - eine alte englische Lantern-Clock - einem Mann zu, der noch nie zuvor eine Auktion besucht hatte. Georg Abeler muss einen Zettel mit der Nr. 62 unterschreiben und nach der Mittagspause noch sieben weitere. Dann ist die Auktion vorbei.

Weder der Auktionator noch die Auktionsversammlung und auch nicht Georg Abeler selbst ahnen, dass dies die Geburtsstunde des Wuppertaler Uhrenmuseums ist.

 

Bei der Familie Abeler verband sich die Liebe und Begeisterung zum Beruf in einzigartiger Weise mit dem Hobby des Uhrensammelns.

So konnte der Erfolg nicht ausbleiben. Beim Aufbau der Sammlung hatte man sich von vornherein die Aufgabe gestellt, einen wirklich umfassenden Überblick über die Geschichte der Zeitmessung und der Uhren zu geben, die die Beiträge aller Völker und Epochen umfassen sollte. Intensive Sammlertätigkeit, eine gehörige Portion Sammlerglück, für das es kein Rezept gibt, und ein nicht unbeträchtlicher finanzieller Einsatz haben zu einer Uhrensammlung geführt, die seit Jahren Weltruf genießt.

Es ist ein faszinierendes Erlebnis, ein tiefer Blick in die Technik- und Kulturgeschichte der Menschheit, die Entwicklung der Uhr von den Sonnen- und Wasseruhren der alten Ägypter vor 5000 Jahren bis zur Atomuhr und zu den modernsten Armbanduhren der Welt mit Stimmgabel- und Quartzsteuerung zu verfolgen. Und das haben inzwischen mehr als eine Million Besucher aus aller Welt mit Begeisterung getan.

Und nun gehören auch wir dazu!

 

Unsere Zeitreise begann 6000 Jahre vor Christi, als die Babylonier ihre Zeitmessung nach der Länge des Schattens, die ein Mensch warf, bestimmte, und zwar 1/6.

5000 Jahre Vor Christi hatten die Ägypter eine sog. Sonnenuhr – einen Genom. Dabei handelte es sich um einen Stab, der Aufzeichnungen für den Stand der Sonne erhielt.

Weitere 1000 Jahre später folgten schon die Wasseruhren aus Ton in zylindrischer Form, die innen ebenfalls Aufzeichnungen enthielten. Unten hatten diese Wasseruhren ein Loch. Das Gefäß wurde mit Wasser gefüllt. Durch das Sinken des Wassers konnte die Zeit bestimmt werden.

Etwas später stellte man ein topfähnliches Gefäß her, das ebenfalls innen Aufzeichnungen erhielt. Es handelt sich dabei um ein sog. Einlaufmodell.

Wir erfuhren in diesem Zusammenhang auch etwas über den „ersten Physiker der Welt – Amenemed“.

250 Jahre nach Christi entwickelte der Grieche Thesepios ein System, das es schon ermöglichte, genauere Zeitbestimmungen vorzunehmen.

Auf einer Säule stand rechts Amor und links stand ein Teufelchen. Amor weinte Tränen in eine Muschel. Das Wasser wurde zum Teufelchen übergeleitet, so dass der Wasserspiegel beim Teufelchen anstieg.

Auf diese Weise war dann schon eine genauere Zeitbestimmung von Stunden, Tagen und Monaten möglich. Die Säule drehte sich 365-mal um sich selbst. Danach wurde die Zeit für den Jahresablauf festgelegt.

 

800 Jahre nach Christi wurde die Kerzenuhr erfunden, die bevorzugt in Klöstern zum Einsatz kam.

Auch Zeitmesser, die in China hergestellt wurden, konnten wir bestaunen. Diese wurden mit Räucherplättchen und Kräutern befüllt.

Inzwischen waren wir im 14. Jahrhundert angekommen. Es gab schon erste Uhren mit Räderwerken.

Schließlich gelangten wir in der Moderne an und erfuhren etwas von den Herstellern erster Quarzuhren.

Zuvor jedoch hörten wir noch etwas von Peter Henlein, der eine sog. „Bisamapfeluhr hergestellt hat, die bereits ein Räderwerk hatte.

Henleins tragbare Uhren besaßen wahrscheinlich ein Gehäuse in Dosen- oder Trommelform und waren mit Stundenschlag ausgestattet. Nach einer anderen Theorie

waren seine Uhren kugelförmig in Gehäuse von sog. Bisamäpfeln gebaut. Diese Formen sind nicht zu verwechseln mit den „Nürnberger Eiern“, die erst nach Henleins Tod entstanden.

 

Wir alle bedauerten, dass die Führung schon so bald Ihr Ende gefunden hatte und hätten sicher gerne noch etwas mehr erfahren wollen.

 

Da sich bei allen der Hunger meldete, ließen wir den Mittag mit einem guten Essen ausklingen und fuhren vergnügt wieder zurück nach Mülheim.

 

Christa Ufermann

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