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Eine Baumwollspinnerei in NRW?

Herrliches Frühlingswetter verführte am 24.April 2010 12 blinde Menschen des BSV-Mülheim und ihre Begleitungen, einen Ausflug nach Ratingen zu unternehmen. Hier steht das Textilmuseum Cromford.

Johann Gottfried Brügelmann errichtete 1783/84 in Ratingen die erste Fabrik auf dem europäischen Kontinent, in der mit Maschinenhilfe aus Baumwolle Garne gesponnen und verarbeitet wurden.

 

Die Grob-Karde zum Kämmen der Baumwolle

Foto: Ulrike Peters

 

Die Mitglieder wurden um 10.30 Uhr von Frau Petra Kiessel-Hoppe und Frau Claudia Marciniec empfangen, obwohl das Museum am Samstag erst um 11.00 Uhr öffnet, aber da eine blindengerechte Führung gebucht worden war, verlief alles nach Plan.

Die Führerinnen zeigten nicht nur die nachgearbeiteten Holzmaschinen, die heute nicht mehr von dem großen Wasserrad sondern durch Strom angetrieben werden, sie zeigten auch die tropischen Baumwollpflanzen, ihre Samen, gereinigte und geschlagene Baumwolle und die jeweiligen Zwischenprodukte nach jedem Arbeitsgang. Sie erklärten die Maschinen und deren Aufbau sehr genau und alle konnten sich nach Befühlen der sich verändernden Baumwolle ein eindrucksvolles Bild von der Garnentstehung machen

 

Das große Wasserrad trieb alle Maschinen an.

Foto: Ulrike Peters

 

Wir staunten nicht schlecht, als wir erfuhren, dass die tropische Pflanze in NRW nicht wächst - das wussten viele von uns -, aber dass man Baumwolle nur im tropischen Klima verarbeiten kann, war manchem von uns neu! Schön, dass man nicht in dem feuchten und warmen Klima das Museum besichtigen musste! Wie unangenehm musste dies gewesen sein! Und dann arbeiteten hier viele Kinder in diesem Raum mit den ungesicherten Maschinen! Das ist heute undenkbar!

Die zwei Stunden der Führung vergingen im Fluge und nicht nur die Frauen waren auf ihre Kosten gekommen, auch die Männer waren interessiert, waren doch die Maschinen durch Industriespionage damals nach Deutschland gekommen! Das gab ausreichend Gesprächsstoff für weitere Spekulationen!

Im Café des Museums unterhielten sich die Besucher des BSV-Mülheim angeregt weiter an einer großen Kaffeetafel, die wirklich schön gedeckt war! Wie nett von den Frauen des Museums! So nahm der kleine Ausflug ein nettes Ende und die Weichen für ein schönes Wochenende waren gestellt!

(Die Fotos in diesem Artikel wurden freundlicherweise vom Museum genehmigt!)

Vera Giesen

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